Die Rindchen Rotwein-Offensive
Zwei von uns: Axel Neiss und Christian Peth beweisen das Gegenteil.
Wer hierzulande Top-Rotweine erzeugt, sollte mindestens zweisprachig sein. Stammt doch die Kundschaft nahezu ausschließlich aus Benelux, Skandinavien oder den USA. In der Welt gelten deutsche Rotweine als Preiswunder. Sollen wir weiter zuschauen, wie so viel vinophiles Herzblut einfach zu den anderen abfließt? Wir von Rindchen haben deshalb einen Wettbewerb ausgelobt. Geht in die Keller, haben wir den Winzerinnen und Winzern gesagt, und komponiert das Beste, was wir unsern Kunden zwischen 15–20 € anbieten können. Rindchen nimmt dafür von den Exklusivfüllungen eine echt sportliche Menge ab. Die Leistungsdichte war hoch. Doch zwei Weine dominierten die Blindprobe.
Axel Neiss hat viele Talente. Seine vielleicht größten: Er kann Spätburgunder und er kann Pfalz. Im "Siebten Fass" bringt er sie zusammen. Der Kindenheimer stattet die feinen aromatischen Verästelungen der großen Rebendiva mit derart viel Gemütswärme aus, dass der Gaumen leuchtet. Die absolut burgunderfreundlichen Kalkböden der Nordpfalz waren dabei eine ebenso große Hilfe wie die Reife im Barrique.
Möglicherweise ist Christian Peth der einzige Winzer, der außerhalb von Bordeaux alle sechs der dortigen roten Traditionsrebsorten anbaut. Diese Leidenschaft spürt man in seinem grandiosen "Unfiltered" Cabernet Sauvignon. Der Wein schlägt aromatisch einen weiten Bogen von der Atlantikküste über Kalifornien in die Provence, um dann punktgenau in Bermersheim zu landen.
Gehen Sie in die Kontore und probieren. Oder besser: Laden Sie gleich Ihre Freunde ein. Und kochen Sie gut!
— Gotthard Scholz
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