Null, Zero, Niente!
Begeisternde alkoholfreie Weine von den deutschen Top-Weingütern Corvers-Kauter und Rieger.
Es funktioniert alles anders. Ein Wein, der mit Alkohol gut schmeckt, tut es in aller Regel nicht mehr, nachdem dieser entzogen wurde. "Es fällt ein wichtiger Geschmacksträger weg", erklärt Philipp Corvers. "Das muss im Vorhinein bedacht werden, um später die nötige aromatische Statur zu haben." Alkoholfreie Weine haben zumeist deutlich höhere Süßewerte, obwohl sie geschmacklich trocken wirken. Auch eignen sich aromastarke Rebsorten wie Muskateller oder Riesling besser als solche, die von ihrem Körper leben.
"Die Trauben für unseren "R³ Zero" Riesling haben teilweise Spätlesequalität und sorgen so für ausreichend Substanz", unterstreicht Philipp. Dazu achtet er auf sehr geringe Säurewerte. Beim Entziehen des Alkohols konzentriert sich die Säure, was nur durch viel Süße wieder eingefangen werden kann. Nicht selten schmecken die Weine dann wie Traubensaft.
"Wir kommen mit relativ wenig Süße aus", sagt der Rheingauer. "Dadurch können wir den frischen Riesling-Charakter mit der klassischen Pfirsichfrucht und der feinen Kräuternote bewahren." Was ihn ärgert, ist, dass laut gesetzlichen Bestimmungen weder die Herkunft des Weins noch der Bioausbau auf dem Etikett vermerkt werden darf.
Auch der "Zero %" vom Badener Weingut Rieger ist eigentlich biologisch erzeugt. Philipp Rieger setzt in seiner Cuvée neben Rivaner und Riesling vor allem auf die ausdrucksstarke Bukettsorte Muskateller. Die verleiht dem geschmacklich trockenen Wein dank ihrer satten Gelbfrucht und den feinen Rosennoten ein durch und durch hochsommerliches Flair. Und so soll es derzeit ja auch sein!
— Gotthard Scholz
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