
Garnacha vs. Tempranillo - Spaniens Granden
Bodegas Langa, Bodegas Muriel
Zwei imponierende Aushängeschilder, die für den internationalen Erfolg iberischer Größen stehen wie Barça und Real Madrid. Einzigartig, grundverschieden – und absolute Spitze!
Es sind die zwei Superstars der Iberischen Halbinsel. Die besten, höchstprämierten und meistgelobten Weine Spaniens kommen jedes Jahr entweder von Tempranillo- oder Garnacha-Reben. Je nachdem, welchen Weinführer man bevorzugt liest.
Der arrivierte Meister aller Klassen ist unser bestens bekannter Tempranillo, vor allem, wenn er aus der Prestigeregion schlechthin kommt: La Rioja. Gut, für den Namen zahlt man stets einen schlanken Euro mehr – hat man sich aus Bordeaux abgeschaut. Dafür wissen wir verlässlich, dass uns höchstes Niveau erwartet. An der Nase würzig, dunkelfruchtig pflaumig am Gaumen, dichtgewoben und konzentriert. Wobei die Bodegas Muriel noch mit einer echten Überraschung aufwarten: Ihre Crianza schmeckt locker nach Reserva, also einer Liga drüber.
Der Herausforderer im Halbschwergewicht heißt Garnacha. Als aromatisch luxuriöse aber leider auch preisintensive Vertreter der Rebsorte gelten die Roten aus dem katalanischen Priorat. Glücklicherweise gibt es Geheimtipps wie die DO Calatayud. Der Vorzeigebetrieb der Region sind die Bodegas Langa; in der imposanten Kulisse der Sierra de Vicor schmiedet der Familienbetrieb monumentale Rote. Von der etwas helleren Farbe darf man sich dabei nicht täuschen lassen. Die Weine haben ordentlich Power, ja strotzen geradezu vor Ausdruckskraft. Die rotfruchtige, opulente Grenache ist von tiefer innerer Spannung geprägt und erfreut mit geschliffener Mineralität.
Siegertypen sind also beide Trauben, zumal ihnen ein langer Nachhall gemein ist, genauso wie amtliches Lagerpotenzial. So Sie denn ihrem Charme so lange widerstehen können.