P wie Perfetto
Vom bettelarmen Mittagsweinproduzenten zum postmodernen Klassiker. Apulien hat sich gemacht.
Irgendwann muss doch auch mal gut sein mit Toskana, dachte man sich in Süditalien. Und so kam es dann auch. Vor etwa 10 Jahren begann eine erdrutschartige Wachablösung. Klar, im Premium-Regal des Fachhandels steht auch heute noch Prominenz wie Brunello für teure Penunze. Doch beim Lieblingsitaliener an der Ecke findet man immer seltener Chianti und Co. im offenen Ausschank. Und auch bei Rindchen sind die Apulier echte Bestseller.
Zu verdanken ist das samtenen Superstar-Trauben wie Primitivo. Der findet sich auch im "Linea Vellutata". Botter bringt uns hier die weiche apulische Herzenswärme ins Glas, die wir so sehr lieben.
Die gibt es auch hier: Unsere älteren "Sandrà"-Schwestern kennen und lieben Sie. So war es kein Wunder, dass auch die Jüngste bestens willkommen geheißen wurde.
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist das Appassimento-Verfahren. Hierbei entsteht der Wein aus getrockneten Trauben, was ein Plus an Tiefe, Extrakt und Konzentration zur Folge hat. Im "100×100" findet sich der Frische halber sogar ein wenig Sangiovese – die toskanische Traube schlechthin. Wir verraten’s aber nicht weiter.
Ein von mir geschätzter Sommelierkollege verleiht bei solchen Prachtexemplaren das Prädikat "PizzaPastaParty-Weine"Saisonbedingt würde ich noch Picknick im Park mit portablem Grill hinzufügen wollen. Perfetto!
— Roman Bergold
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