Wein News Spanien Juli 2024

Spanische Rivalen

Was ist dran am Konkurrenzkampf zwischen Tempranillo und Garnacha?

Atlantik gegen Mittelmeer, Kastilien gegen Katalonien, Bürger gegen Arbeiter – in dem Aufeinandertreffen der Rebsorten Tempranillo und Garnacha steckt kulturell schon viel Musik. Tempranillo hat eine sagenhafte Erfolgsgeschichte hingelegt und auch preislich ganz neue Türen für spanische Rotweine aufgestoßen. Er gilt als der Arrivierte, Kastilische, der gern im Verbund mit Bordeauxreben auftritt und sich an den Tafeln der Oberschicht zuhause fühlt. Die Garnacha hingegen, vom Tempranillo aus den Weinbergen gedrängt, wird gefeiert als die Volksnahe, Kumpelhafte, mediterran Verschwenderische – und zudem reklamieren die Katalanen sie als die ihre. Dass die luxuriösen Priorat-Weine aus Garnacha erzeugt werden, ignoriert man dabei ebenso geflissentlich wie den Ursprung der Rebe.
Alles spricht dafür, dass die beiden einst friedlich als Nachbarn aufwuchsen. Ihre Heimat ist der Ebro, der zwischen Atlantik und Mittelmeer fließt: Tempranillo stammt wohl aus La Rioja oder der Nachbarin Navarra. Garnacha nach neuesten Erkenntnissen aus dem angrenzenden Aragón – wenige Kilometer, aus denen Welten gemacht wurden. Unser kleines Battle geht zurück zu den klimatisch gar nicht so unterschiedlichen Ursprüngen der Reben. In Navarra komponiert die großartige Önologin Concha Vecina aus Tempranillo und Cabernet die "Palacio del Deán" Reserva. Aus Aragón stammt der "Plano Alto", eine Cuvée aus Garnacha und Cariñena. Den genüsslichen Wettkampf vervollkommnet ein Tapas-Teller – oder Sie legen gleich ein paar Chorizos und rote Paprikas auf den Grill.
— Gotthard Scholz

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