Sulfite im Wein

• Nein, Dein Kopfweh oder Kater kommen höchstwahrscheinlich nicht vom Schwefe,l sondern vom Alkohol und/oder Extrakt, es sei denn Du gehörst zu den 1% Allergikern.
• Sulfite kommen in JEDEM Wein als Nebenprodukt der Gärung vor; man kann jedoch durch verschiedene chemische Verfahren den Schwefel wieder reduzieren.
• Schwefel wird zugesetzt um den Wein stabil und haltbar zu machen, z.B. gegen Oxidation, Verderb, Weinfehler und Nachgärung.
• Faustregel: Bei Weißwein oder Rosé ist mehr Zugabe erlaubt als bei Rotwein.
• Trockene Weine haben niedriger Höchstgrenzen als Süße.
• Für Bio-Wein oder Biodynamischem Wein gelten je nach Verbandszugehörigkeit und Siegel strengere Obergrenzen

Sulfite oder Schwefeldioxid (SO2) sind Verbindungen, die in allen Weinen natürlicherweise bei der Gärung entstehen. Die meisten Winzer fügen jedoch zusätzliche Sulfite während der Herstellung hinzu.

Die Verwendung von Sulfiten ist keine neue Erfindung. Schon in der Antike wussten Zivilisationen um die konservierende Wirkung von Schwefel, auch wenn sie die wissenschaftlichen Hintergründe nicht verstanden haben. Sulfite haben bei der Weinherstellung mehrere wichtige Funktionen:
Als Antioxidationsmittel: Sie schützen den Wein vor Sauerstoff, der zu Verderb und unerwünschten Aromen führen kann.
Antimikrobiell: Sie hemmen das Wachstum von unerwünschten Bakterien und Hefen und sorgen dafür, dass der Wein sich wie geplant entwickelt. Und z.B. nicht nachgärt.

Sulfite werden von Winzern in verschiedenen Phasen der Weinherstellung eingesetzt, von der Maische der Trauben bis kurz vor der Flaschenabfüllung. Der Zeitpunkt und die Menge hängen von der Art des Weins und dem gewünschten Ergebnis ab.

Für die allermeisten Menschen stellen Sulfite keine Gefahr dar. Etwa 1 Prozent der Bevölkerung, z.B. besondere Asthmatiker, kann jedoch empfindlich auf Sulfite reagieren und Symptome zeigen. Eine Empfindlichkeit gegenüber Sulfiten ist relativ selten, und die Menge im Wein ist im Allgemeinen zu gering, um bei den meisten Menschen gesundheitliche Probleme zu verursachen. Trockenfrüchte haben beispielsweise viel höhere Werte.

Ausnahmslos alle Weine enthalten durch die Gärung Sulfite, jedoch in unterschiedlichen Mengen. Man kann dem fertigen Wein jedoch Sulfite in aufwendigen Verfahren wieder entziehen. Biologische und biodynamische Weine enthalten oft weniger Sulfite, da sie strengeren Vorschriften für Zusatzstoffe unterliegen.

Obwohl jeder Wein von Natur aus einen gewissen Anteil an Sulfiten enthält, werden Weine, die als "sulfitfrei" oder "ohne Zusatz von Sulfiten" gekennzeichnet sind, bei der Herstellung keine zusätzlichen Sulfite zugesetzt. Diese Weine sind erhältlich, aber möglicherweise schwieriger zu finden und haben eine kürzere Haltbarkeit. Überdies kann nachträglich durch diverse Methoden SO2 entzogen werden.

Sulfite sind sehr gut erforschte Konservierungsmittel und für den größten Teil der Verbraucher völlig unbedenklich. Sie sind wichtig, um die Stabilität und Haltbarkeit des Weins zu gewährleisten und sicherzustellen, dass jede geöffnete Flasche so schmeckt wie es der Winzer im Sinn hatte.
Für diejenigen, die empfindlich auf Sulfite reagieren oder einfach nur neugierig auf weniger sulfithaltige Weine sind, könnte die Erkundung von biologischen oder biodynamischen Weinen lohnenswert sein, da hier die Obergrenzen für Schwefelzugaben geringer sind. Die Welt des Weins ist groß und vielfältig und bietet für jeden etwas.

Ja, auch Bio-Weine können Sulfite enthalten, aber der Gehalt ist eventuell geringer als bei konventionellen Weinen, je nach Siegel. Die jeweiligen Bio-Zertifizierungsstandards begrenzen die Menge der zugesetzten Sulfite. Bei Biodynamie gelten 70-90mg/Liter, sodass diese Weine eine gute Wahl für diejenigen sind, die auf Sulfitkonsum achten.

Ja, Sulfite haben keinen Einfluss auf den veganen Status eines Weins. Da Sulfite anorganische Verbindungen sind, beeinträchtigen sie nicht die Veganfreundlichkeit eines Weins. Die Bedenken bezüglich der Veganität von Wein beziehen sich normalerweise auf die verwendeten Klärungsmittel wie Eiweiß oder Gelatine.