Chardonnay-Genuss: immense Bandbreite der Aromen
Eine Verkostung von Chardonnays gänzlich unterschiedlicher Herkunft kann zum erlebnisreichen Schnupperkurs werden: Typisch für die Burgund-Variante sind mineralisch-steinige Noten, Nüsse und (in Chablis) Feuerstein. Im restlichen Europa sind Apfel- und Bananen typisch, Chardonnays aus
Chile,
Argentinien,
Südafrika oder
Australien präsentieren sich exotischer mit Aromen von Ananas und Mango sowie – weil meistens im kleinen Eichenholzfass (Barrique) ausgebaut – einem deutlichen Vanilleton.
Zu welchen Speisen passt Chardonnay?
Chardonnay ist der Essenbegleiter schlechthin. Dank seiner Cremigkeit und Ausgewogenheit macht er zu Fisch eine ebenso gute Figur wie zu hellem Fleisch, Pilzen und Gemüse. Edle, im Barrique ausgebaute Chardonnay haben die Intensität von Rotweinen und können deshalb auch zu dunklem Fleisch, Geflügel oder Wild getrunken werden.
Wie trinkt man Chardonnay?
Die überwiegende Mehrzahl der Chardonnay trinkt man wie jeden anderen Weißwein: gut gekühlt bei 8-10°C im tulpenförmigen Weißweinglas. Die edlen, im Barrique gereiften Varianten – sei es aus dem Burgund, Deutschland,
Österreich oder Übersee – zeigen ihre Aromapracht am besten im dickbauchigen Burgunderglas bei 12° C.
Wie lagert man Chardonnay?
Für Chardonnay gilt, was für alle Weißweine gilt: Lagere mich kühl, dunkel – und nicht allzu lange. Allerdings hat Chardonnay eine sehr ausgeprägte Struktur und ist damit länger lagerfähig als andere Weißweine. Bis zu zwei Jahre ist auch für günstige Weine meist kein Problem. Die ganz großen Chardonnay haben das Alterungspotential von Rotweinen, d.h. sie entwickeln sich über zehn Jahre und länger.
Ursprung als Klosterwein im Burgund
Die regionale Herkunft der Rebsorte ist umstritten. Lange hatte man den Ursprung der Rebsorte in Vorderasien vermutet, auch für die Herkunft von der Loire gibt es Hinweise. Ampelografische Untersuchungen und DNA-Analysen haben erwiesen, dass sie durch eine spontane Kreuzung zwischen der Urrebe Gouais Blanc (Heunisch) und dem burgundischen Pinot entstand. Gesichert gilt die erste Nennung im Jahr 1685, wobei sich der Name vom burgundischen Ort Chardonnay im Mâconnais ableiten soll. Sie verdankt ihren Siegeszug bei Weinliebhabern vor allem Benediktinern, die die Rebsorte seit dem 17. Jahrhundert über Frankreich hinaus verbreiteten. Die Stärke der Chardonnay ist ihre Ansprache auf das Terroir. Wie wenige andere Trauben zeichnet sie geschmacklich die Mineralik der Böden und des Klimas nach. Besonders auf kalkhaltigen Böden entstehen aus ihr Weine von großer Struktur und Finesse.
Schmelz, Butter, Frucht – die Erfolgsaromen
Chardonnay verfügt über eine große aromatische Vielseitigkeit. Dabei sind zwei wesentliche Stilistiken zu unterscheiden. Maßgeblich für die erste, sogenannte Cool-Climate Stilistik ist das Anbaugebiet Chablis im Burgund. Auf den kargen Kalkböden Nordfrankreichs erzeugen Winzer wie Jean Durup sehr filigrane, finessenreiche Weine mit zarter Apfel- und Steinobstfrucht und markanter Mineralik. In heißen Klimazonen wie z.B. in Südfrankreich, Argentinien oder Australien entwickelt Chardonnay üppige, tropisch anmutende Fruchtaromen und einen buttrigen Schmelz.
Holz- und Röstaroma aus dem Eichenfass
Entscheidend für den weltweiten Siegeszug war die Liaison des Chardonnay mit dem Barrique, dem kleinen 225l Fass aus neuem Eichenholz. Im Burgund reiften die besten Chardonnays in diesen Fässern, die markante Aromen von Vanille, Karamell und Gewürzen an den Wein abgaben. Chardonnay gilt als die weiße Rebsorte, die am besten mit dem Neuholz harmoniert. Großartige im Barrique gereifte Chardonnay erzeugt beispielsweise das Château Vitallis im Mâconnais oder Richard Kershaw im südafrikanischen
Elgin. Der Barrique-Stil wurde, ausgehend von Kalifornien, irgendwann mit der Rebsorte selbst gleichgesetzt. Besonders in der Neuen Welt erfolgte der Holzeinsatz bis vor einigen Jahren exzessiv. Bald wurde der Einsatz der teuren Barriques durch z.B. Beigabe von gerösteten Eichenchips während der Gärung ersetzt, um auch bei günstigen Weinen den "Oaky"-Charakter zu erzeugen. In der englischsprachigen Welt steht heute explizit "non-oaked" auf den Chardonnay-Etiketten, wenn Konsumenten keine Holzaromen im Wein möchten. Der Eichentrend-Trend im Chardonnay ist heute zwar weniger massiv, doch auch europäische Erzeuger geben ihren schlichten Qualitäten gern eine Messerspitze Holzwürze mit auf den Weg.
Die robuste Weinrebe in allen Winkeln der Welt
Die Stärke dieser Qualitätstraube liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit. Chardonnay bringt in den nördlichsten Weinbergen genauso erfolgreich wie in heißen Gegenden Weißwein mit hohem Extrakt hervor. Weltweit wird die Edelrebe auf rund 200.000 Hektar angebaut. Ihr größtes Anbaugebiet hat die Rebsorte im subtropischen Kalifornien mit über 44.000 Hektar – das sind fast 10.000 Hektar mehr Rebfläche als in ihrer französischen Heimat. Auch in Italien und Australien finden sich wichtige Anbaugebiete für die hochwertige Weintraube. Selbst in
Deutschland, vor allem in
Baden,
Rheinhessen und der
Pfalz widmen sich Winzer wie
Axel Neiss, das
Weingut Knab oder
Georg Fogt dem Chardonnay. Die rebsorte nimmt mittlerweile zwei Prozent der deutschen Rebfläche ein.
Chardonnay kaufen bei Rindchen’s Weinkontor
Bei Rindchen schätzen wir die Vielfalt des Chardonnay. Darum können Sie bei uns günstige und trinkige Chardonnay kaufen für den alltäglichen Genuss. Sie können aber auch Chardonnay online bestellen als großes Gewächs mit Lagerpotential. Vor dem Kauf sollten Sie bei uns Chardonnay probieren – in jedem unserer Weinkontore schenken unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen gern einen Probeschluck ein. Sowohl in unseren Kontoren wie im Onlineshop finden Sie Chardonnay preiswert oder in edler Ausführung aus vielen Ländern und Kontinenten.