Kategorie Weiße Trauben

Scheurebe - einzigartige Persönlichkeit

Die Scheurebe wird gerne als "säureärmere Schwester" der französischen Qualitätssorte Sauvignon Blanc bezeichnet. Die Aromatik ist durchaus ähnlich. Sortentypische Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, manchmal etwas Limette, Mango, Birne und bei reiferen Weinen auch Honigmelone, Pfirsich oder florale Noten wie Holunderblüte. Das wirkte sich in der Vergangenheit günstig für die Rebsorte aus: Als der Sauvignon Blanc zum internationalen Modewein aufstieg, fand auch eine Neuentdeckung der Scheurebe statt. Ihre überragende Vielfalt überzeugt zunehmend internationale Winzer: Im Süden Englands wie auch in Neuseeland zum Beispiel erfolgten Neupflanzungen, welche die Scheurebe zu einer arrivierten Cool-Climate-Rebsorte machen.
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Georg Fogt
"Steinmeer" Scheurebe
2023 Deutschland Rheinhessen weiß
Georg Fogt
Scheurebe Fumé
2023 Deutschland Rheinhessen weiß
Weinhaus Hauck
Scheurebe
2022 Deutschland Rheinhessen weiß
Angerhof/Tschida
Spätlese, Tschida
2023 Österreich Burgenland weiß

Inhaltsverzeichnis

  1. Edle Kreuzung auf dem Weg nach oben 
  2. Prädikatswein aus einer starken Rebe
  3. Sauvignon Blanc mit wenig Säure?
  4. Der Alleskönner zur asiatischen Küche

Edle Kreuzung auf dem Weg nach oben 

Im Dritten Reich hieß sie dann kurzzeitig Dr.-Wagner-Rebe, nach dem damaligen NSDAP-Landesbauernführer – ein nicht auszulöschender Makel für die Traube, an der ihr Erfinder wohl nicht unbeteiligt war. Erst 1956 erhielt die weiße Rebsorte unter dem Namen Scheurebe den Sortenschutz. Auf der Suche nach einer neuen Sorte kreuzte Georg Scheu die damals beliebten Rebsorten Riesling und Silvaner. So dachte er zumindest. Erst 2012 verifizierte eine DNA-Analyse, dass die wahren Eltern tatsächlich Riesling und Bukettrebe (Silvaner x Trollinger) waren. Weinliebhaber der 50er-Jahre bevorzugten liebliche Weißweine, sodass die steigende Nachfrage bis in die 70er-Jahre eine rasche Vergrößerung der Anbaufläche mit sich brachte. Das größte Anbaugebiet der Züchtung ist nach wie vor ihre Heimat Rheinhessen mit um die 700 Hektar. Daneben haben sich die Pfalz und Franken als wichtige Anbaugebiete etabliert. Insgesamt werden in Deutschland über 1.400 Hektar angebaut – mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Kleine Bestände finden sich auch in Österreich (360 ha) und in der Schweiz. 

Prädikatswein aus einer starken Rebe

Die grün-gelben Beeren mit fester Schale wachsen in dichter Formation an einem starken Rebstock, der mittelhohe Erträge liefert. Die auch als Scheu bezeichnete Rebsorte ist standhaft gegen Trockenheit und kalkverträglich. Wie viele andere Rebsorten ist sie in ihrer Jugend frostgefährdet, ausgewachsen beweist sie jedoch gute Frosthärte. Eine Besonderheit der Sorte ist, dass sie in fast allen Spielarten zu gefallen weiß. Obwohl Kenner sie als liebliche Spätlese aber vor allem als hochwertige edelsüße Auslese, Trockenbeerenauslese oder Eiswein schätzen, genießen frische Weine, die halbtrocken und trocken gekeltert werden, immer mehr Aufmerksamkeit. Gerade bei jüngeren Konsumenten ist sie ob ihrer ausdrucksstarken Exotik und geringeren Säure als frische Alternative zu Riesling und Sauvignon Blanc en vogue.

Sauvignon Blanc mit wenig Säure?

Die Weißweinrebe wird gerne als "säureärmere Schwester" der französischen Qualitätssorte Sauvignon Blanc bezeichnet. Die Aromatik ist durchaus ähnlich. Sortentypische Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, manchmal etwas Limette, Mango, Birne und bei reiferen Weinen auch Honigmelone, Pfirsich oder florale Noten wie Holunderblüte. Das wirkte sich in der Vergangenheit günstig für die Rebsorte aus: Als der Sauvignon Blanc zum internationalen Modewein aufstieg, fand auch eine Neuentdeckung der Scheurebe statt. Ihre überragende Vielfalt überzeugt zunehmend internationale Winzer: Im Süden Englands wie auch in Neuseeland zum Beispiel erfolgten Neupflanzungen, welche die Scheurebe zu einer arrivierten Cool-Climate-Rebsorte machen. 

Der Alleskönner zur asiatischen Küche

Die Scheurebe ist ein wahrer Tausendsassa. Als trockener Aperitif, als edelsüßer Digestif – und für alles dazwischen. In geselliger Runde macht sie eine gute Figur als Kabinett. Trockene Varianten eigenen sich hervorragend zu japanischem oder koreanischem Essen. Wenn es etwas schärfer wird – kein Problem: einfach zur halbtrockenen oder lieblichen Scheu greifen. Bei fruchtigem Dessert läuft sie zu Hochform auf. Ob als Auslese zum einfachen Obstsalat oder als Trockenbeerenauslese zu Mango-Parfait – einfach himmlisch.