Silvaner - Wein mit Tradition und Charakter

Die Rebsorte Silvaner kommt ursprünglich aus Österreich, wird aber in Deutschland schon seit über 350 Jahren angebaut. Mit einer Anbaufläche von knapp 5.000 Hektar gehört die weiße Traube qualitativ zu den wichtigsten Rebsorten in Deutschland und nimmt im vom Riesling angeführten Rebflächen-Ranking den fünften Platz ein. Wie inzwischen durch DNA-Analyse nachgewiesen wurde, ist der Silvaner das Ergebnis einer Kreuzung zwischen den Rebsorten Traminer und Österreichisch Weiß – und nicht, wie lange angenommen, eine autochthone Rebsorte. Charakteristisch für den Silvaner ist sein geringer bis mittlerer Säureanteil.
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Inhaltsverzeichnis

  1. Woher kommt der Silvaner?
  2. Grüner Silvaner: edle Weinrebe mit weißen Trauben
  3. Franken: Heimat des Silvaners
  4. Silvaner aus Rheinhessen
  5. Ist Silvaner das gleiche wie Müller-Thurgau?
  6. Wie schmeckt Silvaner?
  7. Was passt zu Silvaner Wein?
  8. Welcher Käse zu Silvaner?

Woher kommt der Silvaner?

Wissenschaftler vermuten den Ursprung des Silvaners im Donauraum des heutigen Österreichs. Dort ist er allerdings kaum noch verbreitet. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Rebsorte in Franken nachgewiesen. Als ältester noch existierender fränkischer Silvaner-Erzeuger gilt das VDP-Weingut Castell.

Grüner Silvaner: edle Weinrebe mit weißen Trauben

Erstmals in Deutschland gepflanzt wurde der Silvaner nach Angaben des deutschen Weininstituts 1659 in Castell bei Würzburg, konkret vom heutigen VDP-Weingut Fürstlich Castell’sches Domänenamt. Heute sind die Regionen Rheinhessen und Franken die wichtigsten Erzeuger für den aromatischen Weißwein. Ebenfalls angebaut wird die Rebsorte in Österreich, Südtirol, dem Elsass und der Schweiz. Als Mutation des Grünen Silvaners gilt der Blaue Silvaner, der statt grüner Trauben blaue besitzt, aus dem jedoch trotzdem Weißwein erzeugt wird.

Franken: Heimat des Silvaners

In Franken wurde die weiße Rebsorte erstmals in Deutschland gepflanzt. Dort ist der Wein auch beheimatet geblieben, denn die Region im Norden Bayerns ist mit 1.400 Hektar das zweitgrößte deutsche Anbaugebiet des Silvaners. Eine Besonderheit der Region ist der Geschmackstyp "fränkisch trocken", weil hier die Weine oft vollständig durchgegoren, also ohne Restzucker ausgebaut werden. Als einziger Region überhaupt gilt der Silvaner in Franken als Leitrebe, mit dem die Top-Lagen bestockt werden. Die besten Weine kommen von den Muschelkalkböden an den Steillagen am Main – im sogenannten Maindreieck um Würzburg – und von den Keuperböden des Steigerwaldes. Silvaner von diesen Top-Lagen sind feingliedrige, finessenreiche, feinfruchtige Gewächse mit einer ausgeprägten Mineralik und Alterungspotential. Nur in Franken ist der Silvaner vom VDP, Verband deutscher Prädikatsweingüter, als Rebsorte für Große Lagen bzw. Erste Lagen zugelassen. Es sind solche Weine namentlich von Top-Winzern wie Rudolf May, die Jancis Robinson, eine der einflussreichsten Weinkennerin der Welt, dazu veranlasst, den Silvaner als Edelrebe zu kategorisieren.

Silvaner aus Rheinhessen

Mit rund 2.300 Hektar Anbaufläche gilt Rheinhessen als größtes Anbaugebiet für den Silvaner – das entspricht etwa zehn Millionen Rebstöcken. Die Rebe findet hier optimale Bedingungen mit fruchtbaren, durchlässigen, schweren bis mittelschweren Böden. Anders als in Franken sind in Rheinhessen zumeist die B-Lagen mit Silvaner bestockt, da die besseren Weinberge dem Riesling oder den weißen Burgunderreben vorbehalten sind. Allerdings zeigen Winzer wie Georg Fogt, dass auch Rheinhessen hochwertige Silvaner erzeugen kann, die weit über den Alltagswein hinausweisen.

Ist Silvaner das gleiche wie Müller-Thurgau?

Silvaner und Müller-Thurgau sind jeweils eigenständige Rebsorten. Für den Silvaner gibt es keine Synonyme, während Müller-Thurgau auch Rivaner genannt wird.

Wie schmeckt Silvaner?

Aroma und Geschmack des weißen Tropfens hängen stark von Boden und Lage ab. Daher ist der aus Silvanertrauben gekelterte Wein sehr facettenreich. Als typisch gilt der Duft nach grünem Apfel, der von Wiesenkräutern, frischem Heu oder weißen Steinfrüchten ergänzt und bei Top-Weinen auch mineralische Noten von Muschelkalk aufweisen kann. Der Geschmack ist in aller Regel sehr lebendig, eher athletisch als körperreich und variiert zwischen mineralisch, kräuterig und fruchtig. Auch süße Dessertweine wie Eisweine und Trockenbeerenauslesen werden erzeugt. Der Silvaner – mehr als nur ein Begleiter zum Spargel Im Riesling-und-Burgunderland-Land Deutschland haben es andere weiße Rebsorten schwer. So fristete der Silvaner seine Zeit lange ausschließlich als Spargelwein. Doch das ist vorbei: Spitzenköche empfehlen Silvaner aus der Region zur leichten und vegetarischer Küche. Besonders gut passt er zu Fisch und Meeresfrüchten, Salat und Gemüse – vor allem Artischocken und Spargel – sowie zu mildem Käse.

Was passt zu Silvaner Wein?

Der Klassiker zu Silvaner ist Spargel. Das liegt auch daran, dass die Silvaner-Heimat Franken seit jeher eine Spargelregion war. Seine dezente Apfel- und Birnenfrucht passt gut zu grünen Blattsalaten. Auch zu Forelle und Zander läuft Silvaner zu Höchstform auf. Generell passt Silvaner eher zu finessenreicher, feiner und leichter Küche. Seine Zeit ist der Frühling.

Welcher Käse zu Silvaner?

Silvaner ist kein klassischer Käse-Begleiter, weil er aromatisch zurückhaltend ist und selten haltrocken oder lieblich ausgebaut wird. Gut lässt sich Silvaner zu Frischkäse von Ziege und Kuh trinken oder zu jungen, nicht allzu aromatischen Schnittkäsen wie Edamer, Tiroler Bergkäse oder Butterkäse.