Für die Bewertung von Weingütern hat sich in Deutschland ein Fünf Sterne System (im Gault & Millau: Trauben) durchgesetzt:
1 Stern – gutes Weingut
2 Sterne – sehr gutes Weingut
3 Sterne – regionales Spitzenweingut
4 Sterne – deutsches Spitzenweingut
5 Sterne – Weingut von Weltklasse
Die vier Weinführer Gault & Millau, Eichelmann, Vinum Weinguide und der auch österreichische Güter bewertende Falstaff liegen dabei nicht immer auf einer Linie. Unterschiede von 2 Sternen sind allerdings eher selten.
Die Sterne treffen eine Aussage über die Gesamtleistung. Vier und Fünf Sterne bekommen Weingüter vor allem wegen ihre oftmals sehr teuren Lagenweine und Großen Gewächse. Im Bereich der Guts- und Rebsortenweine hat die Anzahl der Sterne nur eingeschränkte Aussagekraft. Hier sollte man sich eher an den Punktzahlen des jeweiligen Weins orientieren.
Gambero Rosso, Guide Hachette, Guia Peñin & Co.
Gerade in großen Weinbaunationen gibt es viele Weinführer, ob gedruckt oder online. Die hier getroffene Auswahl orientiert sich am internationalen Renommee und somit der Bedeutung für Deutschland. Bei allen Führern gilt: Allein die Tatsache, in den Führer aufgenommen zu werden, spricht für die Qualität eines Erzeugers.
Italien: Gambero Rosso, Merum
Der Gambero Rosso – der rote Hummer – gilt hierzulande als Bibel für italienischen Wein. Er bewertet Weine mit ein, zwei oder drei Gläsern. Besonders den Tre Bicchieri, den drei Gläsern, kommt eine große Bedeutung zu. Diese werden in einer großen nationalen Verkostung vergeben. Weine, die es in diese Verkostung, aber nicht zur Auszeichnung gebracht haben, erhalten zwei rote Gläser.
Von uns hoch geschätzt und oftmals über Kreuz mit dem Gambero Rosso liegend, sind die Drei-Herzen-Bewertung der Zeitschrift MERUM. Andreas März und seine Mitstreitenden bewerten streng und ausschließlich nach Sortentypizität und regionaler Herkunft. Internationale Reben und Machart sind der MERUM ein Gräuel.
Frankreich: Guide Hachette
Frankreich ist das Land der tausend Weinwettbewerbe und Goldmedaillen. Weinführer wie der Guide Hachette treten dahinter etwas zurück. Er ist der Führer mit der größten internationalen Ausstrahlung. Bewertet werden Weine mit ein bis drei Sternen.
Spanien: Guia Peñin
Wer sich für
spanischen Wein interessiert, dem geben die nach dem 100-Punkte-Schema bewerteten Weine im Guia Peñin eine sehr gute Orientierung.
Südafrika: Platter’s Wineguide
Der nach einem 5-Sterne-System für Einzelweine aufgebaute Führer ist der Maßstab in
Südafrika.
Australien: Halliday Wine Companion
James Haliday ist der Robert Parker
Australiens. Seine 100-Punkte-Bewertungen für Einzelweine sind die Währung für Qualität. Weingüter bewertet er mit maximal 5 Sternen.
Punkte, Sterne, Medaillen – ein Resumée
Auch für jemanden, der sich täglich damit beschäftigt, ist es schwer bei Auszeichnungen den Überblick zu bewahren. Drei Dinge lassen sich allerdings festhalten:
Gefälligkeitsmedaillen und –bewertungen sind die Ausnahme. Weingüter und auch die Wettbewerbe selbst haben zu viel zu verlieren.
In das Dickicht der Blogger, Online-Bewertungen etc. sollten Sie sich mit Vorsicht hineinbewegen. Nicht jeder und jede, die zwanzig Flaschen Wein getrunken hat, ist schon Experte. Allerdings: Auch Jancis Robinson bloggt.
Alle hier erwähnten Wettbewerbe, Kritiker:innen(-teams) und Weinführer arbeiten seit langem professionell und erfolgreich. Auch wenn wir nicht jede Bewertung teilen, so wissen wir doch, dass hier nach überprüfbaren Qualitätskriterien geurteilt wird.
Merke: Was Golden glänzt, verdient kein Mißtrauen.