Bei veganem Wein werden während des Herstellungsprozess keine tierischen Produkte eingesetzt, beispielsweise beim Klären oder Stabilisieren des Produktes.
Meist kommen tierische Mittel bei der Klärung oder Schönung zum Einsatz. Der Konsument möchte keinen naturtrüben, sondern einen strahlend klaren Wein im Glas. Um Schwebstoffe oder Trubstoffe zu binden, wird dann manchmal auf tierische Produkte zurückgegriffen, die jedoch später herausgefiltert werden. Auch im Kleber für Etiketten oder Weinkartons könnten tierische Inhaltsstoffe vorhanden sein. Bei biodynamisch hergestellten Weinen, wird z.B. mit Kuhhörnern gearbeitet. Auch wenn auf Nutztiere bei der Bodenbearbeitung zurückgegriffen wird, widerspricht dies manchen veganen Prinzipien. Ebenso die Tierhaltung in klassischen landwirtschaftlichen Mischbetrieben. All dies gilt es zu beachten.
Für alle Stoffe stehen mittlerweile vegane Alternativen zur Verfügung. Bei der Schönung z.B. Mineralerde/Bentonit. Statt tierischem Eiweiß kann auch Protein aus Erbsen oder Bohnen verwendet werden.
Stehen die tierischen Inhaltsstoffe bei Wein denn nicht auf dem Etikett?
Für die meisten tierischen Hilfsmittel ist eine Kennzeichnung auf dem Etikett nicht verpflichtend, da die Schönungsmittel ja nicht im Wein verbleiben sondern mit den Trubstoffen ausgefiltert werden. Nur bei der Verwendung eiweißhaltiger Mittel, die Kasein und Ovalbumin enthalten, müssen seit 2012 Allergikerhinweise in der EU auf die Flasche. In Übersee jedoch geht es strenger zu. So muss in
Australien beispielsweise prinzipiell „produced with the aid of fish products/egg products” deklariert werden.
Ist veganer Wein nur ein Trend?
Veganer Wein ist im Moment ein Trend, jedoch einer der sich über kurz oder lang durchsetzen wird. Zum einen steigt die Zahl der Konsumenten, die darauf achten, zum anderen gibt es genug hochwertige Alternativen zu tierischen Produkten bei der Klärung und Schönung. Sodass es eigentlich keinen wirklichen Grund mehr gibt tierische Produkte zu verwenden. Auch preislich spielt dies keine Rolle mehr. Eine Vielzahl von Herstellern produziert auch schon veganen Wein, jedoch ohne Zertifizierung. Dies wiederum kostet etwas extra.
Ist veganer Wein teurer?
Preislich gibt es keinen Unterschied zwischen veganen und tierischen Produkten für die Weinherstellung. Veganer Wein ist also nicht teurer als andere Weine. Natürlich kostet die Nutzung von entsprechenden Siegeln etwas. Der finanzielle Aufwand hält sich jedoch sehr in Grenzen, sodass der Winzer dafür eigentlich keine Aufpreise verlangen muss. Überdies könnte der Produzent auch einfach „vegan“ auf die Flasche schreiben. Dies ist dann gänzlich kostenfrei.
Ist veganer Wein nachhaltiger?
Die Kriterien für veganen Wein verlangen in keiner Weise eine biologische oder nachhaltige Produktionsweise im Weinberg. Auch ist die eingesetzte Menge von tierischen Produkten bei nicht-veganen Weinen äußerst gering. Daher ist veganer Wein nicht nachhaltiger.
Sind Bioweine immer vegan?
Die Kriterien für veganen Wein verlangen in keiner Weise eine biologische oder nachhaltige Produktionsweise im Weinberg. Auch ist die eingesetzte Menge von tierischen Produkten bei nicht-veganen Weinen äußerst gering. Daher ist veganer Wein nicht nachhaltiger.
Sind Weine mit Demeter-Siegel vegan?
Die kurze Antwort: Nein, eigentlich kann das nicht klappen. Die etwas längere: Biodynamische Weine, die nach den Prinzipien Rudolf Steiners hergestellt werden, können streng genommen nicht vegan sein, da im Weinberg mit tierischen Präparaten gedüngt wird, wie z.B. Kuhhörnern oder Hornkiesel. Auch eine eventuelle Nutztierhaltung stünde hier im Weg. Manche Demeter-Winzer loben jedoch ihre Weine als vegan aus, da beispielsweise die Vegane Gesellschaft eher auf die Inhaltsstoffe Wert legt, die im Keller zum Einsatz kommen. Es bleibt also eine Auslegungssache von Winzern und Konsumenten ob biodynamisch erzeugter Wein im Einzelfall vegan sein kann.
Kann auch alkoholfreier Wein oder Bio-Wein vegan sein?
Ja, auch
alkoholfreier Wein oder alkoholreduzierter Wein kann vegan sein. Hier gibt es keine Einschränkungen.
Gute Weine sind nicht vegan – ein Vorurteil?
Ja, es ist ein Vorurteil, dass gute beziehungsweise hochwertige Weine nicht vegan sind. Die Qualität des Weines hat nichts mit der Verwendung tierischer oder veganer Schönungsmittel zu tun.
Schmecken vegane Weine anders oder sogar besser?
Geschmacklich macht es überhaupt keinen Unterschied, ob der Wein mit tierischen Hilfsmitteln hergestellt wurde oder auf vegane Art und Weise. Kein noch so erfahrener Experte kann herausschmecken ob ein Wein vegan ist oder nicht.
Wie erkenne ich einen veganen Wein?
Veganer Wein ist kein gesetzlich geschützter Begriff – es gibt daher auch keine staatlich kontrollierte Prüfinstanz. Auch Weine mit diversen Siegeln werden oft nicht von den Verbänden kontrolliert. Man zahlt für die Zertifizierung und das Siegel und verpflichtet sich, sich an die Vorgaben zu halten. Wir vertrauen daher dem Wort unserer Winzer, die unsere langjährige Partnerschaft auf Augenhöhe schätzen. Vegane Weine sind – wie oben beschrieben - nicht zwangsläufig Bio und umgekehrt! Nun stellt sich die Frage, was nicht-vegan bedeutet. Beim sogenannten "Schönen" des Weins setzen manche Erzeuger Eiweiß oder Gelatine ein, um die letzten Trubteilchen aus dem Wein auszufällen. Im Wein selbst verbleiben höchstens Spurenelemente der genannten Stoffe, die oftmals nicht nachweisbar sind ein gewünschter Nebeneffekt des Schönens bei
Rotweinen ist, dass auch allzu griffige Gerbstoffe dem Wein entzogen werden. Prinzipiell gibt es mittlerweile keine stichhaltigen Gründe mehr, die gegen vegane Weine sprechen. Und genügend Alternativen zu tierischen Präparaten sind auch vorhanden.