Wein News Primitivo Februar 24

Die Primitivo-Formel

Tenuta Giustini: Immer überraschend, akribisch, intensiv


Hinterher ist es immer leichter zu behaupten, man hätte es schon vorher gewusst. Bei Giuseppe Papadopoli hingegen ist es nicht nur bei einer Ahnung geblieben, dass es mit dem apulischen Weinbau bergauf geht. Er, der ein halbes Leben für anderer Leute Reben arbeitete, erwarb in den Neunzigern eigene Weinberge bei Manduria. Aus heutiger Sicht, da allein der Name Primitivo di Manduria die Menschen euphorisiert, eine geradezu prophetische Entscheidung. Doch war es noch ein langer Weg, der schließlich 2015 zur eigenen Kellerei führte: der Tenuta Giustini. Mittlerweile arbeiten zwei Söhne im Betrieb. Salvatore, der ältere und studierte Önologe, ist der kreative Kopf im Weingut.

Auf die Frage, wie er seine Arbeit beschreiben würde, antwortet Salvatore Papadopoli: "Immer überraschend, intensiv, akribisch." Es sind diese drei Worte, durch die sich die Weine der Tenuta Giustini von den Schnelles-Geld-Tröpfchen vieler Mitbewerber unterscheiden. Qualität ist nun mal eine Frage der tausend Details, auf die täglich neue Antworten im Weinberg und Keller zu geben sind. Das zeigt sich dann bei den beiden "Vecchio Sognos". Der Primitivo und der Negroamaro haben das, was die Italiener Purezza nennen: diese klare und bestechende Aromatik.  

Beim "AD HOC" kommen dann noch das geniale Händchen und die Barrique-Reife hinzu. "Wenn wir Primitivo di Manduria DOC auf ein Etikett schreiben", sagt Salavtore Papadopoli, "dann stecken Herkunft, Herz und all unser Können in der Flasche!" Und eine Extraportion Süden dazu, was der Seele im tristen Februar so richtig guttut.

 — Gotthard Scholz

Weine zu dieser WEIN NEWS

Tenuta Giustini
"Vecchio Sogno" Negroamaro Salento
2022 Italien Apulien rot
Tenuta Giustini
"AD HOC" Primitivo di Manduria
2022 Italien Apulien rot